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Hopfenverträge: Den Wandel gemeinsam meistern

Dass wir es zunehmend mit Klimaveränderungen zu tun haben, die den Hopfen unter Stress setzen und sich negativ auf Ertrag und Ausbeute auswirken, wird uns gerade mit Blick auf die jüngsten Ernten bewusst. Hitze und Trockenheit machen insbesondere den alten Landsorten wie Hersbrucker, Hallertauer Mittelfrüh und Saazer stark zu schaffen. Aber auch die beliebte Perle leidet darunter in besonderem Maße.

Brauereien, die einen Hopfenkaufvertrag vereinbart haben, sind auf der sicheren Seite. Denn bei knappen Ernten, werden sie zuerst beliefert. BarthHaas ermutigt Brauereien, die ihren Hopfen ausschließlich auf dem Spot-Markt beziehen, ihre Grundversorgung durch den Abschluss eines Vertrages für die kommenden Jahre abzusichern.

Dabei gilt, je unbeständiger die Ernteerträge einer Sorte ausfallen, desto mehr Bestandsreserven dürfen aufgebaut werden. Wir empfehlen, für die besonders gefährdeten Sorten, den Bestand eines ganzen Jahres (!) vorzuhalten. Nicht alle Brauereien haben dafür den geeigneten Lagerraum. BarthHaas bietet Vertragspartnern die zusätzliche Option, ihren Hopfen sachgerecht und kontrolliert (Temperatur und Feuchtigkeit) im unternehmenseigenen Kühllager zu deponieren. 
 

Mehr als Versorgungsicherheit

Doch die Vorteile reichen viel weiter: Mit Hopfenverträgen gelingt es, Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen und die Risiken im Anbau wie in der Brauwirtschaft zu minimieren. Denn die Produktzyklen der beiden Bereiche verlaufen extrem asynchron: langsam im Anbau, schnell in der Bierherstellung und -vermarktung. Daher ist es wichtig, dass Brauereien, so gut es geht, vorausplanen und ihren Bedarf in einen maßgeschneiderten Vertrag einfließen lassen. Damit signalisieren sie der Hopfenwirtschaft, was gebraucht wird. Nur so können die Pflanzer ihren Anbau auf den Bedarf anpassen. Keine Angst – ein Vertrag ist kein Knebel sondern eine partnerschaftliche Vereinbarung, die allen dient und nachhaltig die gesamte Branche stabilisiert.

 

Produktsicherheit

Zudem fördert der Vertragshandel die Produktsicherheit. Von zentraler Bedeutung sind hier der Pflanzenschutz und die lebensmittelrechtlichen Rahmenbedingungen: Da fast jedes Land eigene rechtlich festgelegte Höchstmengen für Rückstände in Lebensmitteln respektive im Hopfen haben, können sich unsere Hopfenpflanzer nur dank der Verträge darauf einstellen und den Hopfen bedarfsgerecht kultivieren. Im Rahmen der „BarthHaas Garantie“ verfolgen wir rechtliche Änderungen weltweit und stellen in enger Zusammenarbeit mit den Pflanzern sowie mittels Rohstoffanalysen und Rückverfolgbarkeit sicher, dass Brauereien sich auf die Qualität und Verkehrsfähigkeit der gelieferten Produkte verlassen können. 


Nachhaltigkeit 

Hopfenverträge sind unverzichtbar, wenn es um die nachhaltige Umstrukturierungen im Hopfenanbau geht. So besteht aufgrund des Klimawandels akuter Handlungsbedarf, die alten hitzeempfindlichen Sorten gegen neue klimaresistente zu ersetzen. Brauereien spielen dabei eine Schlüsselrolle. Bekanntlich dauert es von der Kreuzung bis zur Markteinführung neuer Züchtungen 10 bis 14 Jahre. Dabei erstreckt sich der Zeitraum von der Anpflanzung neuer Sorten in den Betrieben bis zu den ersten rentablen Erträgen auf bis zu vier Jahre. Vertragspartner, die bereit sind, Teile ihres angezeigten Bedarfs peu à peu durch neue Sorten zu ersetzen, sind somit eine enorme Unterstützung, diesen Wandel im Anbau bedarfsgerecht zu strukturieren. 
 

Preisstabilität

Es ist sinnvoll, einen Hopfenvertrag über eine Laufzeit von vier bis fünf Jahren abzuschließen. Der darin projizierte Bedarf, die Staffelung der Mengenabnahmen und selbst die Auswahl der Sorten und Produkte können angeglichen werden. Bezogen auf die jeweils aktuelle Ernteertragssituation und Marktlage, besprechen wir Jahr für Jahr mit unseren Partnern mögliche Anpassungen. Generell empfehlen wir, jährlich 10 bis 20 Prozent des Hopfenbedarfs über Verträge abzudecken. Neben der Versorgungs- und Produktsicherheit ergibt sich so auch eine Preisstabilität. Denn über die lange Laufzeit kommen Brauereien über alle Preisbewegungen hinweg letztlich auf einen vorteilhaften Durchschnittspreis.
 

Mehr Nachhaltigkeit für alle

Alles in allem, bringen Hopfenverträge in vielerlei Hinsicht Stabilität: für die eigene Planungssicherheit und den nachhaltigen Ertrag und das Überleben des Hopfenanbaus. Dies gewinnt in unbeständigen Zeiten wie diesen um so mehr an Bedeutung. Wir empfehlen daher allen Brauereien, Hopfen per Vertrag zu beziehen. Nur gemeinsam, können wir den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit meistern. Und davon profitieren schließlich alle.

 

Lesen Sie auch: Risiko Hopfenversorgung – Jetzt umsteigen!

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Ein Beitrag von

Marketing and Content Management Hops Academy

Sylvia Kopp

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