Nürnberg, 14.6.2023. Deutsches Bier hat auf dem internationalen Markt hohes Gewicht: Aktuell positionieren sich sechs deutsche unter den größten Brauereien weltweit. Das geht aus der aktuellen Rangliste „Top 40 Brauereien“ hervor, die im BarthHaas-Bericht 2022/2023 veröffentlicht wird.
Der größte deutsche Braukonzern ist, wie im Vorjahr, die Radeberger Gruppe. Nach einem Zuwachs um 7,8 Prozent auf 11,0 Millionen Hektoliter Ausstoß belegte sie weiterhin Platz 22. Unverändert auf Platz 25 liegt die Oettinger Gruppe; ihr Ausstoß sank im letzten Jahr um 5,8 Prozent auf 8 Millionen Hektoliter. Von Platz 24 auf 28 abgerutscht ist die TCB Beteiligungsgesellschaft (u.a. mit dem Frankfurter Brauhaus, der Feldschlößchen/Dresden und der Gilde Brauerei/Hannover) – trotz eines leichten Zuwachses um 1,4 Prozent auf 7,1 Millionen Hektoliter. Zu den Aufsteigern gehörten hingegen 2022 die Krombacher Gruppe (+3,4 %) und die Paulaner Gruppe (+5,3 %), jeweils mit rund 6 Millionen Hektolitern. Beide verbesserten sich um einen Tabellenplatz und erreichten die Positionen 29 und 30. Um zwei Plätze – von 33 auf 31 – stieg die Bitburger Braugruppe auf. Das Unternehmen erzielte ein Absatzplus von 10,5 Prozent auf 5,8 Millionen Hektoliter. Trotz eines deutlichen Wachstums um 8,4 Prozent auf 3,36 Millionen Hektoliter im letzten Jahr ist die Brauerei Veltins nicht mehr in den Top 40 vertreten. Sie hatte 2021 erstmals den Sprung in die Liste geschafft, wurde im vergangenen Jahr aber von der belgischen Martens Brauerei verdrängt.
Großbrauereien gewinnen an Gewicht
Insgesamt stieg das Ausstoßvolumen der 40 größten Brauereien 2022 weltweit um 4,3 Prozent auf rund 1,67 Milliarden Hektoliter. Dabei prägten Produktionssteigerungen bei den Großbrauereien das Bild, während die regionalen Unternehmen teilweise Mühe hatten, die pandemiebedingten Mengenverluste auszugleichen. Besonders auffällig ist das hohe Gewicht der Konzerne, die die Liste anführen: Allein die Top 2, AB InBev und Heineken, stehen zusammen für 46,5 Prozent des Bierausstoßes der Top 40 Brauereien. Indessen setzte sich im Craftbier-Segment die Konsolidierung fort. So erwarb die japanische Sapporo Brauerei (Platz 26) die Stone Brewing Company in den USA, um ihre Präsenz auf dem amerikanischen Kontinent zu stärken. Die amerikanische Canarchy-Gruppe wurde vom Getränkehersteller Monster übernommen. Heineken hält nun Mehrheitsbeteiligungen an der United Breweries Group aus Indien, deren Ausstoß damit im Gesamtvolumen des Konzerns aufgeht, sowie an der polnischen Grupa Zywiec und den Namibia Breweries. Die Eingliederung von United Breweries machte dabei den Weg frei für die Rückkehr der venezolanischen Polar in die Top 40. Diageo (Platz 14) veräußerte die äthiopische Meta Abo Brewery an die BGI/Groupe Castel (Platz 8). Und das dänische Unternehmen Royal Unibrew (Platz 35) erwarb eine Mehrheitsbeteiligung an der norwegischen Hansa Borg.
Konzerne behalten vorerst Russland-Geschäft bei
Keine Veränderungen gab es derweil im Russland-Geschäft der großen Konzerne. Heineken, Carlsberg und AB InBev hatten im Frühjahr 2022 angekündigt, sich wegen der russischen Invasion in die Ukraine von ihrem Engagement zu trennen; dies ist bislang allerdings nicht gelungen. Erfolgreich waren hingegen die Bemühungen des japanischen Unternehmens Kirin (Platz 13), seine Anteile an den Myanmar Breweries zu veräußern.
Der vollständige BarthHaas-Bericht 2022/2023 wird am 25. Juli veröffentlicht.
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